Ilarria
Das Anbaugebiet Irouléguy befindet sich im Herzen des französischen Baskenlandes im tiefen Südwesten Frankreichs.Der Weinbau in diesem relativ einsamen, etwas verwunschenen Landstrich blickt auf eine sehr lange Geschichte zurück. Seine Ursprünge sind den Römern zuzuschreiben, die bis ins 4. Jahrhundert auch hier präsent waren. Später trugen Mönche eines noch heute dort ansässigen Klosters stark zur Entwicklung des Weinbaus bei. Mit der Übernahme der Ländereien durch Adelsfamilien vergrößerte sich die Rebfläche auf über 1.000 ha. Aufgrund der Reblauskathastrophe im ausgehenden 19. Jahrhundert und der sich daran anschließenden Weltkriege kommt der Weinbau in Irouléguy fast vollständig zum Erliegen. In den 60er- und 70er-Jahren entschloss sich jedoch eine Handvoll Winzer dazu, zunächst auf den verbliebenen 40 ha den Weinbau neu zu beleben.Heute umfasst die gesamte Rebfläche des Anbaugebiets 175 ha auf vielfältigen, wertvollen, für den Weinbau großartig geeigneten Böden - man findet Schiefer, roten Sandstein, Keuper, Kalk und lehmkalkhaltige Böden. Die Weinberge liegen auf 200-400m Höhe und sind vorrangig terrassenförmig angelegt. Die geografische Beschaffenheit mit Gefällen von bis zu 60% macht den Einsatz von Maschinen unmöglich, so dass die Arbeit im Weinberg vom Rebschnitt bis zur Lese geschickt von Hand verrichtet wird.Auf dem 30ha großen Anwesen und heutigen Weingut Ilarria wird seit Jahrhunderten Landwirtschaft betrieben – Weinbau deckte vormals lediglich einen Teilbereich ab. Seit 1987 wird auf 10ha ausschließlich Weinbau betrieben. Das heutige Gutshaus von 1853 liegt auf einer Anhöhe und verfügt dadurch über einen natürlichen unterirdischen Weinkeller, der über Temperaturen und einen Grad an Luftfeuchtigkeit verfügt, die ideal zur Reife der Weine in kleinen 225l-Holzfässern beitragen. Seit Ende der 80er Jahre wird das Weingut von Peio Aspil, der zuvor in den Weinanbaugebieten Sauternes (Bordeauxgebiet) und im benachbarten Jurancon gelernt und gearbeitet hat, bewirtschaftet. Er gehörte bis 1990 zu den 2 einzigen unabhängigen Winzern des Anbaugebietes, deren Winzer ausschließlich über eine Kooperative Weinbau betrieben hatten.Peio Aspil begann 2005 das Weingut auf biologischen Weinbau umzustellen und wurde 2008 als Bio-Weingut zertifiziert. 3% seiner Rebfläche ist für Weißwein aus den Rebsorten Petit Manseng und Petit Courbu bestimmt und 7% für Rotwein, der aus den Sorten Tannat, Cabernet Franc und Cabernet Sauvignon erzeugt wird. Mit 25-30 hl/ ha erntet er bewußt geringe Erträge, um die Konzentration in den Trauben und damit deren Qualität zu erhöhen.Das Alter der Rebstöcke beträgt bis zu 60 Jahre, was ein weiterer Garant für komplexe und subtile Qualitäten ist. Die Nähe zum Atlantik im Westen in Verbindung mit warmen Winden aus dem Süden sorgt für ideale klimatische Weinbau-Bedingungen über das ganze Weinjahr.Das Weingut ist bekannt für seine grauen Kalksteinböden, deren Mineralik zu Eleganz und Frische in seinen Weinen beiträgt.Peio Aspil vergärt seine Weine ausschließlich mit weinbergseigenen Hefen (Spontangärung). Die Weine sind ungeschönt und überwiegend unfiltriert – lediglich der Weißwein und der Rosé werden vor der Abfüllung leicht filtriert.Zu seinem Sortiment gehört auch der sehr komplexe, großartige Wein „Ilarria sans sulfites ajoutés“, der ohne Zusatz von Schwefel erzeugt wird.
Domaine Ilarria Bourg
64220 Irouléguy
Frankreich